Gesamtschule Aldenhoven hängt jetzt von Ratsentscheidungen ab

Vertikale Lösung von Merheiten in Linnich und Aldenhoven bevorzugt

Die Befürworter der Gesamtschule arbeiten weiter im Hintergrund an einer Realisation des gemeinsamen Schulprojektes von Aldenhoven und Linnich, während insbesondere die CDU-Gegner die Augen der Zeitungsleser strapazieren.  Vorrangige Aufgabe ist nun die Erfüllung der Anforderungen der Bezirksregierung in Köln. Entgegen anderslautender Gerüchte gibt es hier keine Ablehnung sondern klare Hinweise auf fehlende Entscheidungen oder zu präzisierende Zahlen. Daher werden die Gemeinde Aldenhoven und die Stadt Linnich noch in dieser Woche in Ratssitzung die entscheidenden Beschlüsse fassen und geforderte Unterlagen vorbereiten.

Für eine Gründung einer Schule ist laut Schulgesetz die Anzahl der Anmeldungen von Schülern aus dem Gemeindegebiet Aldenhoven und Stadtgebiet Linnich entscheidend. Pro Klasse (Zug) wird von einer Mindestanzahl von 25 Kindern ausgegangen.  Nachdem sich die Eltern mehrheitlich für eine Gesamtschule ausgesprochen haben geht es nun um die Frage, welches Modell gewählt werden kann. Diese hängt insbesondere von der Zahl der möglichen Anmeldungen ab, die in den nächsten Jahren aus den Gemeinde- und Stadtgebiete erwartet werden. Einpendler aus anderen Kommunen dürfen dabei nicht berücksichtigt werden (Schulgesetz).

Für eine Gründung gibt es  daher nur zwei Möglichkeiten:

Vertikales Modell: Dies bedeutet, dass in Linnich und Aldenhoven jeweils alle Klassen von 5-10 vertreten sind. Die Klassen 11-13 werden an einem der beiden Standorte unterrichtet (wird später entschieden, wo). Voraussetzung hierfür ist nach der aktuellen Gesetzeslage, dass an einem Standort vier und an dem anderen Standort drei Klassen für die nächsten Jahre sichergestellt werden können. Weil diese Grenze unsinnigerweise höher ist als z.B. für eine Sekundarschule wird der Landtag am Mittwoch, den 7.11.2012 hoffentlich eine neue Entscheidung treffen und ermöglichen, dass an beiden Standorten wie für die Sekundarschule auch jeweils drei Klassen ausreichen.

Horizontales Modell: Dies bedeutet, dass die Schule in den Klassen 5-13 auf beide Standorte aufgeteilt werden. Mindestens 4 Klassen sind hierfür notwendig. Das bekannteste Modell ist eine Aufteilung von Klasse 5-8 an einem und 9-13 an einem anderen Standort. Allerdings sind auch Alternativen denkbar in denen z.B. die Klassen 5 und 6 an beiden Standorten unterrichtet werden und eine Trennung erst in den Klassen darüber stattfindet.

Die FWG favorisiert eine vertikale Aufteilung, d.h. alle Kinder gehen an beiden Standorten bis zur 10 zur Schule. Hierzu ist es notwendig, dass die Landesregierung eine positive Entscheidung für eine geänderte Aufteilung trifft und somit die Gründung von drei  Klassen in Aldenhoven und drei Klassen in Linnich ermöglicht. Wenn der Landtag diese Entscheidung nicht trifft, so ist eine horizontale Aufteilung eine Alternativlösung, eine Gesamtschule zu gründen. Bei zunehmenden Schülerzahlen ist anschließend auch eine Vergrößerung der Schule wieder möglich.

Wir gehen davon aus, dass eine Gesamtschule den Bedarf von Eltern und Kindern erfüllt und somit die Anmeldezahlen kurzfristig rapide nach oben gehen werden. Während die Mehrheit in Aldenhoven aus FWG, freien Liberalen und SPD eine vertikale Lösung bevorzugt und im Notfall eine horizontale Lösung als ersten Schritt für eine Gründung befürworten würde, hat sich Linnich bisher nur eindeutig für eine vertikale Lösung bekannt. Wir hoffen, dass sich Linnich im Interesse der Kinder und dem Elternvotum auch für eine horizontalte Lösung entscheiden würde, wenn das unbedingt nötig ist.

Wenn sich beide Räte für eine Gesamtschule aussprechen muss als nächstes (nach einem Vermittlungsgespräch mit Jülich, Titz und Niederzier) die Bezirksregierung eine Genehmigung erteilen.