Gesamtschule Aldenhoven-Linnich vorerst gescheitert

Nur 85 Anmeldungen aus den Orten, die Gegner haben ganze Arbeit geleistet

Das Nichterreichen der geforderten Anmeldezahlen von 125 Kindern ist eine schwarze Stunde für Aldenhoven und Linnich, die aufgrund des Störfeuers der Gegner nicht ganz unerwartet kommt.

Wir danken zuerst den Eltern, die für Ihre Kinder das Beste in der Gesamtschule gesehen haben und insbesondere auf eine zukunftsträchtige Schulform in unseren Gemeindegebieten gesetzt haben. Wir danken auch den Verwaltungen, die mit einer guten Abstimmungs- und Informationsarbeit in den letzten Wochen das Beste aus der vorliegenden Situation gemacht haben.

Trotz der späten Genehmigung, der kurzen Informationszeit, des kommissarischen Rektors sowie des unverantwortlichen politischen Störfeuers haben sich doch mehr als 100 Eltern für das System der Gesamtschule entschieden. Das zeigt, dass der Bedarf da ist, und bei ausreichender Zeit und eindeutiger rechtlicher Feststellung eine Chance auf Erfolg gehabt hätte. Dies bestätigen auch die hohen Ablehnungszahlen von Schülern an anderen Gesamtschulen im Kreisgebiet.

Mit dem Scheitern der Gesamtschule ist leider auch das Thema Sekundarschule in Frage zu stellen, da hierfür die gleichen Voraussetzungen erfüllt werden müssen, wie für die Gesamtschule. Warum sollen Eltern, die die Gesamtschule nicht wählen möchten nun die einfachere Schulform der Sekundarschule wählen? Dies haben die Gegner der Gesamtschule bisher verschwiegen.

Mit nur 17 Anmeldungen aus anderen Kommunen hat sich ebenfalls gezeigt, dass die falschen Behauptungen der Gegner, die eigenen Schulen wären betroffen nur zur polemischen Stimmungsmache dienten.

Die Gesamtschule wäre die beste Lösung für unsere Orte gewesen. Allerdings brauchen die Eltern die Sicherheit, dass die Schule zustande kommt. Dies konnte nicht erreicht werden und muß vor einem neuen Versuch eindeutig und rechtzeitig geklärt sein.

Wir werden nun mit Linnich gemeinsam prüfen, welche Optionen wir haben. Bekanntlich nimmt die Kreativität zu, wenn die Situation ausweglos scheint.  

Rechtlich grenzwertig empfanden wir die Verunsicherung der Eltern durch die Stadt Jülich und durch weite Kreise der CDU, insbesondere durch den Titzer Bürgermeister Frantzen und den Landrate Spelthan. Klar geworden ist, dass Jülich das Sterben der Schulen der umliegenden Gemeinden in Kauf nehmen möchte, um mit den Schülern der umliegenden Kommunen die eigene fehlerhafte Schulentwicklungs- und Schulneubauplanung zu kaschieren. Die Bürgermeister und Politiker, die sich vor diesen Jülicher Karren haben spannen lassen, haben Ihre Glaubwürdigkeit in Schulfragen komplett eingebüßt und gezeigt, dass nur Parteibuch oder persönliche Interessen im Vordergrund stehen. Es ist schändlich und niveaulos, dass die Unsicherheit von Eltern, die nur das Beste für Ihre Kinder wollen, von den Gegnern der Gesamtschule so ausgenutzt wurde.

Apropos Gegner: Die CDU Aldenhoven hat einen beträchtlichen Schaden in diesem Schulthema angerichtet. Während man in den Abstimmungen noch  für die Gesamtschule war, ließ die CDU Aldenhoven über Ihren Fraktionsvorsitzenden Paffen keine Gelegenheit aus, öffentlich gegen die Gesamtschule zu wettern und die unsachlichen Argumente der Gegner zu wiederholen. Normalerweise sollte es für einen Aldenhovener Volksvertreter selbstverständlich sein, für die Gesamtschule einzutreten,  insbesondere wenn man für die Gesamtschule gestimmt hat. Aktiv aber eine Verunsicherung der Eltern zu betreiben und dann das resultierende Scheitern als Bestätigung der geäußerten Zweifel zu sehen, ist an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten. Damit wurde deutlich, dass die Abstimmungen der CDU für die Gesamtschule nur Showeinlagen waren. Verwerflicher und Unglaubwürdiger kann das Verhalten einer Partei kaum sein, wenn sie die eigenen Orte im Stich lässt und sich gleichzeitig als Handlanger von Jülich und Titz zu erkennen gibt.