Planung für Rathausneubau passt nicht zur aktuellen Finanzlage der Gemeinde

 

In der Ratssitzung am 13.11.08 wurde – wie öffentlich berichtet – durch eine Ratsmehrheit u.a. gegen die Stimmen der FWG die Entscheidung für eine Entwurfsplanung eines neuen Rathauskomplexes getroffen.

Aus Sicht der FWG wird das Thema, welches die Gemeinde erheblich Geld kosten wird zu lasch gehandhabt bzw. die Alternativen unzureichend berücksichtigt.

Die Verschuldung der Gemeinde ist mit mittlerweile ca. 19,1 Mio Euro auf dem höchsten Stand seit Jahren angekommen. Hieraus resultiert z.B. eine järliche Zinszahlung von ca. 1,4 Mio Euro, die jedes Jahr gezahlt werden müssen und den Haushalt reduzieren.

Während der Rat auf der einen Seite aufgefordert ist zu sparen, wird auf der anderen Seite die Planung für einen Rathausneubau durch CDU und UsA verabschiedet.

Das passt nicht zusammen !

Man könnte der Argumentation für einen Neubau folgen, wenn die Einsparungen über einen längeren Zeitraum die Neubaukosten kompensieren. Allerdings kann bei eine vorsichtigen Kalkulation davon ausgegangen werden, dass die Einsparungen über einen Zeitraum von ca. 20 Jahren weniger als 50% der Investitionskosten ausmachen. Diese Gleichung geht also nicht auf.

Warum ist das Thema Rathausneubau eigentlich entstanden ?

Der vorhandene Verwaltungstrakt ebenso wie der angrenzende Sitzungssaal verbrauchen erhebliche Mengen an Energie, da diese Gebäude in keinster Weise einer aktuellen Wärmedämmverordnung genügen. Die damit verbundenen Energiekosten belasten den jährlichen Gemeindehaushalt mit steigender Tendenz erheblich.

Darüber hinaus gibt es umfangreiche bauliche Mängel z.B. im Bereich der Sanitär- und Elektroversorgung und insbesondere im Sitzungssaalanbau ist eine Wartung dieser Gewerke kaum noch möglich.

Ebenso wie in einem Privathaushalt wäre die Konsequenz nun, die Mängel durch eine Grundsanierung zu beseitigen sowie die Wärmedämmung und die Energieeinsparungen zu verbessern. Ein Neubau wäre erst dann zu präferieren, wenn die Kosten für diese Sanierung sowie weitere Kosten höher als derselbige ausfallen würde oder die Gemeinde im Geld schwimmt.

Erste grobe Schätzungen haben aufgezeigt, dass eine Sanierung günstiger wird als ein Neubau. Insofern müsste mindestens die Sanierungsvariante intensiver untersucht werden.

Die Kritiker einer Sanierung halten die Kosten für eine Sanierung zu hoch und nicht so nachhaltig, wie einen Neubau.

Umso unlogischer ist der vorgeschlagene Weg, den der Bürgermeister dem Rat unterbreitet hat und dem CDU und UsA gefolgt sind:  Neubau des Verwaltungstraktes sowie die Sanierung des Sitzungssaalanbaus. Somit haben sich die Kritiker einer Sanierung selbst in Frage gestellt, wenn sie neben dem Neubau auch noch eine Teilsanierung präferieren.

Unter Berücksichtigung des finanziellen Spielraums müsste eine Untersuchung der Sanierungskosten in den Vordergrund gestellt werden. Während der Bürger zur Sanierung und Wärmedämmung seines Privathauses durch den Bund aufgefordert und gefördert  wird, setzt die Gemeinde direkt auf einen Neubau. Das passt ebenfalls nicht zusammen !